Nepal-Multimedia-Performance mit musik. Rahmenveranstaltet von Literaturweinstube in Apolda Datum: 31.08.2007 Uhrzeit: 20:00 Uhr Eintritt: 0.00 Euro |
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Beschreibung: Sebastian Brandt & Marco Fischer – Nepal-Multimedia-Performance mit musikalischem Rahmen „Mythos Berg“ – Die Arbeit rato (nep. rot) versucht anhand dieses symbolträchtigen Berges die subtile Bedeutung des Himalayas als Ort der Sehnsucht für uns Europäer mit dem gegenwärtigen Phänomen des Nepal-Massentourismus in ein erlebbares Verhältnis zu setzen. Dies mit besonderer Sensibilität für die damit verbunden Auswirkungen auf die kulturelle Identität der Himalayavölker und der dorthin reisenden Fremden. Was passiert bei der Überlagerung einander fremder kultureller Identitäten an ein und demselben Ort. Für die einen ist es Chomolungma bzw. Sagarmatha, für die anderen der höchste Berg der Welt – der Mount Everest. Sehnsucht nach Shangri-La, nach dem Dach der Welt – Ohnmacht angesichts der Fremde, des Wandels im Umgang mit dem Erhabenen. Was erlebe ich wirklich in der Fremde? Was sind kulturspezifisch vorgefertigte Bilder? Was passiert wenn das Vertraute zum Missverständnis wird und man sich als Exot in einem fremden System erlebt? Wer sind wir in den Augen der Bewohner dieser für uns rätselhaften Welt? Anhand einer exemplarischen Reise eines Fremden zu einem Berg, gleichsam einer Reise in sein verborgenes Inneres selbst, erzählt die Arbeit rato eine Geschichte zwischen touristischem Selbstverständnis und der sehnsuchtsvollen Suche nach dem eigenen Sinn - eine Gradwanderung zwischen dem Bild von Shangri-La und einer Welt am Übergang von mittelalterlicher Lebensweise zu unserer Gegenwart. In der Performance beginnen zwei Akteure innerhalb des Publikums einen subtilen Dialog. Der eine steht für die äussere Betrachtungsweise und körperliche Selbstwahrnehmung, der andere für die traumgleichen, im inneren des Selbst verborgenen Vorgänge ein und desselben Individuums. Dabei durchschreiten sie die Menschenmenge des Publikums gleichsam eines fremdartigen, nur schwer wahrnehmbaren Areals und weissen den Zuschauern die Rolle von Beobachtern eines mystischen Vorganges zu – ähnlich der Perspektive von Reisenden in einem fremden Land. Die rote Substanz, das unfassbare „mitgebrachte“ Gut vom „Dach der Welt rinnt den beiden dabei durch die eigenen Finger auf den Boden zu ihren Füssen. Sie suchen einander, jeder für sich ist kein vollkommenes Wesen. Dabei nähern sich ihre anfangs scheinbar zusammenhangslosen Wort/Sinnfolgen ständig weiter an, so dass sie beide zunehmend zu einem gemeinsamen Dialog finden, der ihr gemeinsames Wesen beschreibt. Der Moment des Findens und des Erkennens der beiden steht auch für die Überlagerung der einander fremden kulturellen Identitäten von Himalayabewohnern und Europäern. Dieser Vorgang bildet den Kern der Erschaffung einer subjektiven rato-Hybridwelt aus Realität, Identität und emotionaler Wahrnehmung einander fremder Vorstellungen, versinnbildlicht in der rituellen Erschaffung eines „roten Berges“ mit der verbliebenen roten Substanz – ein irritierendes, vergängliches Monument der Fremde als erhabener Ort. Mit der vollständigen Ausschüttung des Pulvers verstummen die Stimmen der nun verschmolzenen Dialogpartner und die Darbietung ist beendet. |
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Dieser Eintrag wurde am 26.07.2007 vorgenommen. Bei Beschwerden oder Korrekturwünschen richte Dich bitte an uns. |
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